„Das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 den Bruttostrombedarf zu 65 Prozent aus erneuerbare Energien zu decken, ist ohne Bioenergie nicht zu schaffen“, unterstreicht Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüros Bioenergie, die Position der Bioenergieverbände. Aktuell stammen rund 25 Prozent der regenerativen Stromerzeugung aus Holz, Biogas und anderen Biomassen. Die Branche stelle diesen klimafreundlichen Strom zudem verlässlich bereit, auch wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Im Klimaschutzprogramm 2030 ist folgerichtig für die Bioenergie eine Entwicklung vorgesehen, die die Stromerzeugung aus Biomasse bis 2030 mit 42 Milliarden Kilowattstunden in etwa auf dem heutigen Niveau halten soll. „Beim heutigen Gipfeltreffen müssen daher unbedingt konkrete Schritte zur Umsetzung des Klimaschutzprogramms definiert werden, damit die Bioenergie diesen Beitrag auch leisten kann“, so Rostek. Aus Sicht der Bioenergieverbände sei der Handlungsbedarf akut, da die Branchenakteure schnellstmöglich attraktive und sichere Rahmenbedingungen benötigten für Investitionen in zukunftsfähige und optimierte Anlagen. Auch vor dem Hintergrund der erwarteten EEG-Novelle sei 2020 ein Entscheidungsjahr für die Klimaziele – und für die Bioenergiebranche.
Die Verbände fordern Bund und Länder auf, sich bei ihren heutigen Verhandlungen für eine schnelle Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 und die entsprechende Stabilisierung der Bioenergienutzung einzusetzen. Nur so könne auch der wichtige Beitrag zur Wertschöpfung insbesondere in ländlichen Regionen gesichert werden, den gerade die Bioenergie leiste. Ausführliche Maßnahmenvorschläge für die EEG-Novelle 2020 haben die Bioenergieverbände in einem Positionspapier zusammengestellt.
Über die Bioenergieverbände
Im „Hauptstadtbüro Bioenergie“ bündeln vier Verbände ihre Kompetenzen und Ressourcen im Bereich Energiepolitik: der Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE), der Deutsche Bauernverband e.V. (DBV), der Fachverband Biogas e.V. (FvB) und der Fachverband Holzenergie (FVH). Gemeinsam bilden sie die gesamte Bioenergiebranche ab von Land- und Forstwirten, Anlagen- und Maschinenbauern, Energieversorgern bis hin zu Betreibern und Planern. Das Hauptstadtbüro Bioenergie verleiht den vielen unterschiedlichen Akteuren und verschiedenen Technologien der Bioenergiewirtschaft eine gemeinsame starke Stimme gegenüber der Politik. Insbesondere in den Sektoren Strom und Wärme setzt es sich technologieübergreifend für die energiepolitischen Belange seiner Trägerverbände ein. Im Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern kann das Hauptstadtbüro Bioenergie auf ein breites Unterstützernetzwerk zurückgreifen und kooperiert insbesondere mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)