„Der heute beschlossene Kabinettsentwurf ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Im Vergleich zum Referentenentwurf aus dem vergangenen Jahr ist vor allem die stark angehobene Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) auf 22% bis 2030 eine echte Verbesserung. Gleichwohl sind die Potentiale für den Klimaschutz noch lange nicht ausreichend ausgeschöpft. Die THG-Quote muss zügig noch in diesem Jahr ansteigen, um alle zur Verfügung stehenden Erfüllungsoptionen technologieoffen zu mobilisieren. Wir können es uns im Angesicht des zeitlichen Druckes, unter dem wir klimapolitisch stehen nicht leisten, den unabdingbaren Beitrag biogener Kraftstoffe und anderer Erfüllungsoptionen künstlich klein zu halten. Eine Steigerung der Quote um beispielsweise 0,5 Prozent auf 6,5 Prozent im aktuellen Jahr ist sowohl klima- als auch industriepolitisch möglich und zwingend erforderlich.
Ebenso unverständlich ist es, dass biogener Wasserstoff, also Wasserstoff aus Biomasse, als Erfüllungsoptionen ausgeschlossen werden. Strombasierte Kraftstoffe, bei denen der eingesetzte Kohlenstoff aus Biomasse gewonnen wird, sind kostengünstig und effizient – und vor allem sind sie kurzfristig verfügbar. Gerade zu Beginn des Hochlaufs der Wasserstoffproduktion in Deutschland ist der biogene Wasserstoff daher ein wichtiger Baustein.
Hier liegt es nun an den Parlamenten, die notwendigen Nachsteuerungen vorzunehmen und alle nachhaltig verfügbaren Klimaschutzpotenziale im Verkehrsbereich zu heben!“
Über die Bioenergieverbände
Im „Hauptstadtbüro Bioenergie“ bündeln vier Verbände ihre Kompetenzen und Ressourcen im Bereich Energiepolitik: der Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE), der Deutsche Bauernverband e.V. (DBV), der Fachverband Biogas e.V. (FvB) und der Fachverband Holzenergie (FVH). Gemeinsam bilden sie die gesamte Bioenergiebranche ab von Land- und Forstwirten, Anlagen- und Maschinenbauern, Energieversorgern bis hin zu Betreibern und Planern. Das Hauptstadtbüro Bioenergie verleiht den vielen unterschiedlichen Akteuren und verschiedenen Technologien der Bioenergiewirtschaft eine gemeinsame starke Stimme gegenüber der Politik. Insbesondere in den Sektoren Strom und Wärme setzt es sich technologieübergreifend für die energiepolitischen Belange seiner Trägerverbände ein. Im Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern kann das Hauptstadtbüro Bioenergie auf ein breites Unterstützernetzwerk zurückgreifen und kooperiert insbesondere mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)