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Biogasanlage des Monats – endlich mal wieder aus dem Norden

Schleswig-Holstein

Tüttendorf. Hoch im Norden, zwischen Kiel und Eckernförde, steht die Biogasanlage des Monats Februar 2023. Seit 2010 erzeugt die BioEnergie Gettorf GmbH von Betreiber Martin Lass aus Schweingülle, Rinder- und Pferdemist, Mais, Gras und Silphie in 4 BHKWs knapp 9 Mio. kWh Strom pro Jahr, der direkt vermarktet wird. Die Anlage wird konsequent zu einem regenerativen Speicherkraftwerk umgebaut mit dem Ziel der maximalen Überbauung und min. 60 Stunden Speicherkapazität (= größter Biogasspeicher Deutschlands). Ein 20 kV Stromnetz für die Eigenstromversorgung wird aufgebaut. Die Wärme geht in die Wärmenetze von Tüttendorf und Gettorf. Das Gärprodukt wird über eine TerraWater-Anlage aufbereitet.
Die Urkunde und Glückwünsche überbrachte Marcus Hrach, Geschäftsführer des LEE SH. Marcus Hrach: „Die Anlage zeigt, wie innovativ die Biogasbrache ist. Moderne Biogasanlagen sind für die Versorgungssicherheit mit erneuerbaren Energien unverzichtbar. Sie stabilisieren die Netze, dank der Flexibilisierung der Stromerzeugung. Ebenso sorgen sie für erneuerbare Wärme und verringern die Abhängigkeit von anderen Energieträgern. Wir freuen uns, mit Martin Lass einen so innovativen und engagierten Biogasbetreiber in unserem Verband zu haben. Seine Arbeit hat Modellcharakter für Projekte in ganz Deutschland.“

Pro Jahr vermeidet die Anlage bis zu 8.000 Tonnen CO2.


Zum Unternehmen:
Nach der Übernahme des elterlichen Betriebs in Tüttendorf 2005 stieg Martin Lass gemeinsam mit einem Berufskollegen 2009 mit einer eigenen Biogasanlage, der BioEnergie Gettorf, in die Erzeugung erneuerbarer Energien ein. Inzwischen versorgt sein Betrieb die eigenen Wärmenetze in Tüttendorf und Gettorf, an die neben zahlreichen Einfamilienhäusern auch das Schul- und Sportzentrum sowie ein Hospiz angeschlossen sind.

Mit dem größten Biogasspeicher Deutschlands als Kernstück, weiteren Wärmepufferspeichern und zusätzlicher BHKW-Leistung optimierte er seine Anlage kontinuierlich. Dank der Gas- und Wärmespeicher bleibt die Stromerzeugung trotz Wärmeversorgung flexibel. Künftig will Martin Lass sein Anlagenkonzept um ein eigenes Inselstromnetz erweitern, um auch Ladesäulen in Gettorf mit 100 Prozent erneuerbaren Strom zu betreiben.

Fotos: Sven Janssen, Kiel