
Präsidium des Bayerischen Landtags zu Besuch beim Biogas-Anlagenbetreiber Josef Götz

Markt Indersdorf
Seit über 20 Jahren betreibt Familie Götz die Biogasanlage – und ist damit bereits in der zweiten Vergütungsperiode. Darauf verweist Josef Götz in seiner Antwort auf die bewusst provokante Frage von Ilse Aigner, ob Biogasanlagen zur Vermaisung der Landschaft beitragen würden. Sie selbst ist da anderer Meinung – und wird darin vom Betreiber bestätigt: für neue Anlagen oder solche, die wie er in der zweiten Vergütungszeit sind gelte eh der Maisdeckel. Darüber hinaus baut Götz auf über 10% seiner Flächen biologisch wertvolle Energiepflanzen an, wie die Durchwachsene Silphie oder auch zahlreiche Blühstreifen – in denen sich u.a. der Kindergarten gerne mal Sonnenblumen abschneidet, was Josef Götz ausdrücklich befürwortet.
Sein Credo lautet von jeher: Akzeptanz. Nur zusammen mit den Nachbarn und den Einwohnern lasse sich die Energiewende realisieren. Und nur über diese Einstellung habe er bis heute so vieles umsetzen können – zuletzt erst den Anschluss vieler weiterer Wohnungen an sein erweitertes Wärmenetz. „Da können wir schon mitmachen – den Götz kennen wir ja“, lautet eine weit verbreitete Meinung im Dorf.
Für sein neuestes Projekt – grüner Wasserstoff – plant er Solaranlagen auf dem Grundstück seiner Nachbarn. Auch das in enger Abstimmung und regem Informationsaustausch. Er ist überzeugt: Wir brauchen jede Technologie, um die großen Aufgaben, die vor uns liegen, zu bewältigen. Und auch jede Energieform, also neben Elektronen auch Moleküle, CH4 zum Beispiel – Biomethan.
Von den anwesenden Politikern und Politikerinnen fordert er wie auch sein Geschäftspartner Michael Werner von der Firma Siemens mehr Unterstützung und Sicherheit. Man brauche verlässliche Abnehmer für den Wasserstoff und den weiteren Ausbau günstiger Stromquellen wie PV und Wind. Denn eines ist klar: Wasserstoff muss grün sein.
Ilse Aigner versicherte den Akteuren am Ende des Vortrages, dass alle „tief beeindruckt“ seien, bezeichnete das Konzept der Familie Götz als „perfekt“ – v.a. die Kombination aus flexibler Stromerzeugung und klimafreundlicher Wärme – und versprach, die noch offenen Baustellen jetzt anzupacken.
Zum YouTube-Video über das Biogas-Speicherkraftwerk Götz Agrardienst:https://www.youtube.com/watch?v=-GDqKHdPutk